Wilhelmsburg Mitte

Ein neues Stadtquartier im Zentrum der Elbinseln - das ist Wilhelmsburg Mitte. Bis 2013 entstand auf dem Areal zwischen der Wilhelmsburger Reichsstraße und der Bahntrasse ein vielfältiges Wohn-, Arbeits- und Freizeitquartier eingebettet in den Park der igs hamburg 2013. Als größtes Städtebauprojekt der IBA Hamburg ist Wilhelmsburg Mitte ein wichtiger Baustein für den Sprung über die Elbe und zugleich eines der innovativsten Quartiere Europas. Hier können Bürger und Besucher sehen, wie wir in Zukunft bauen und leben werden. Hier finden sich Antworten auf die Fragen, wie die prägenden Gegensätze der Elbinseln aus Stadt und Hafen, Ruhe und Lärm, Grün und Verkehrsachsen zu überwinden sind und sich die Lebensqualität für die Bewohner verbessern lässt.

Von der städtischen Bruchkante zur verbindenden Mitte

Lange Zeit ist die innere Zerrissenheit des Stadtteils Wilhelmsburg an kaum einer Stelle so deutlich zutage getreten wie im geografischen Zentrum der Elbinseln. Nur wenige S-Bahn-Minuten vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt haben Schnellstraßen und Bahntrassen den Stadtteil förmlich auseinander gerissen und ein klaffendes Loch hinterlassen. Für eine wachsende Stadt wie Hamburg verbergen sich genau dort die wichtigsten Entwicklungspotenziale. Unter dem Leitthema "Metrozonen" nimmt sich die IBA Hamburg durch ihr größtes Neubauprojekt der Aufgabe an, diese innerstädtische Bruchkante für Neues nutzbar zu machen.

Eine verbindende Mitte

Mit dem Projekt Wilhelmsburg Mitte geht ein über hundert Jahre alter Traum der Wilhelmsburger in Erfüllung: Bereits 1903 errichteten sie ihr Rathaus auf dem Ackerland des Landwirts Johann von Drateln, in der Hoffnung, es würde ein angemessenes Zentrum für das aufstrebende Wilhelmsburg begründen. Zuletzt auf der Zukunftskonferenz 2001/2002 wurde dieser Wunsch wiederholt. 2013 war es endlich soweit. Ein innerer Stadtrand wird zum neuen Zentrum.

Masterplan für ein neues Zentrum

Grundlage der Planungen für Wilhelmsburg Mitte ist der Masterplan, den das niederländisch-luxemburgische Planungsbüro Jo Coenen & Co Architekten gemeinsam mit dem französisch-deutschen Landschaftsplanungsbüro Agence Ter entwickelt hat. Die beiden Büros entschieden ein Gutachterverfahren, an dem sechs internationale Teams teilnahmen, für sich.

Der vorliegende Masterplan sieht eine bunte Mischung aus Wohnen, Büro, Einzelhandel und Dienstleistung sowie Hotel- und Freizeitnutzung vor. Im Mittelpunkt steht dabei die enge Verzahnung von Wasser, Grünflächen, Wald und Promenaden. Das Konzept greift damit die landschaftlichen und städtebaulichen Besonderheiten dieser größten bewohnten Flussinsel Europas auf, betont sie und gibt gleichzeitig dem Bild der Wilhelmsburger Landschaft neue Impulse.

Planungen werden Realität

Auf dem rund 30 Hektar großen Gebiet entstand ein lebendiges Quartier. Durch die Zusammenarbeit der beiden Gesellschaften Internationale Bauausstellung Hamburg und igs 2013 in Wilhelmsburg Mitte ist durch Kombination von Stadtplanung und Freiraumplanung ein neues Quartier entstanden. 

Dreh- und Angelpunkt des Stadtquartiers ist der Bereich um den Haupteingang zum Wilhelmsburger Inselpark. Hier entstanden nicht nur ansprechende Freiräume mit Promenaden und Wasserflächen sondern auch anspruchsvolle Gebäude mit ganz unterschiedlichen Nutzungen. Neben Wohn- und Veranstaltungsgebäuden tragen unter anderem Sportstätten, ein Ärztehaus und ein Seniorenzentrum zu einer lebendigen Mischung bei. Gleich nebenan befindet sich ein wichtiger Behördenstandort Hamburgs. Der Neubau der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt belebt das Zentrum des Stadtteils zusätzlich und setzt ein deutliches Signal innerhalb des Sprungs über die Elbe.

Unter dem Titel "Bauausstellung in der Bauausstellung" widmet sich die IBA Hamburg in Wilhelmsburg Mitte mit verschiedenen Projekten speziell dem Thema Wohnungsbau. Anhand von vier unterschiedlichen Bautypen wird hier nicht weniger gezeigt als die Zukunft des Wohnens - von hybriden Häusern bis zu intelligenten Materialien. Sowohl die Bewohner der neuen Häuser als auch Besucher gelangen über eine neue Fußgängerbrücke vom umgestalteten S-Bahnhof Wilhelmsburg in das Quartier.

Zusätzlicher Entwicklungsschub

Die vielfältigen Bauvorhaben im neuen Zentrum sind ein erster großer Schritt für die Entwicklung Wilhelmsburgs. Ein weiterer erfolgt im Zuge der Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße nach Osten an den Rand der Bahntrasse. Durch diese wichtige Maßnahme eröffnet sich, ausgehend vom geografischen Zentrum der Elbinseln bis nach Norden zum Spreehafen, ein breiter Korridor für die künftige Entwicklung des Stadtteils, in dem mehrere tausend Wohnungen entstehen können. Hier bietet sich die einmalige Chance für ein nachhaltiges Zusammenwachsen des Stadtteils.