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Flutraum schaffen und die Tideelbe erlebbar machen

Pilotprojet Kreetsand

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Pilotprojekt Kreetsand

 

Das IBA-Projekt Kreetsand, ein Pilotprojekt im Rahmen des Tideelbe-Konzeptes der Hamburg Port Authority (HPA), soll auf der Ostseite der Elbinsel Wilhelmsburg zusätzlichen Flutraum für die Elbe schaffen. Gleichzeitig ergeben sich neue Möglichkeiten für eine integrative Planung und Umsetzung verschiedenster Interessen und Belange aus Hafennutzung, Hochwasserschutz, Wasserwirtschaft, Naturschutz und Naherholung. Das Projekt Kreetsand wird vor diesem Hintergrund einen Teil des IBA-Projekts Deichpark-Elbinsel darstellen. Bei dem Projekt werden diese Aspekte für die gesamte Elbinsel analysiert und vorteilhafte Maßnahmen und Strategien entwickelt.

 

Bereits seit dem 12. Jahrhundert werden weite Teile der Elbmarsch eingedeicht. Damals, um landwirtschaftlich nutzbare Flächen und Siedlungsraum zu gewinnen, heute meist, um dem wachsenden Bedarf an Umschlagsflächen im Hafen gerecht zu werden. Seitdem steht immer weniger Fläche als Überflutungsraum zur Verfügung und das in der Elbe bewegte Sedimentinventar kann sich nur noch auf einem Bruchteil der früher zur Verfügung stehenden Flächen ablagern. Natürliche Veränderungen wie die Aufweitung der Elbmündung durch Erosionsprozesse lassen zudem eine erhöhte Tideenergie in das System einschwingen, und es werden mit der stärkeren Flutströmung mehr Sedimente stromauf transportiert. Da der Ebbestrom aber gleichzeitig langsamer wird, reicht er nicht mehr aus, um die Sedimente vollständig in Richtung Nordsee zu transportieren. Der stete Wechsel von Ebbe und Flut wirkt wie eine Sedimentpumpe. Dieser Effekt, der auch als "tidal-pumping" bezeichnet wird, führt zu einer Anhäufung von Sedimentablagerungen, die im Hamburger Hafen und im oberen Bereich der Tideelbe regelmäßig auszubaggern sind.

 

Die Schaffung des Tidegebietes Kreetsand vergrößert den Flutraum der Elbe, dämpft das Tidegeschehen und reduziert so das Flut- zu Ebbestromverhältnis. Gleichzeitig profitiert der Hamburger Hafen durch die Verringerung des Sedimenteintrags und nebenbei ergibt sich ein positiver Effekt für den Hochwasserschutz. Im Zuge des Pilotprojekts wird das bereits rückgedeichte ehemalige Spülfeld Spadenlander Busch / Kreetsand zum großen Teil wieder abgegraben. In das zukünftig ca. 30 Hektar große Flachwassergebiet wird die Tide frei ein- und ausschwingen können - so entsteht ein zusätzliches Tidevolumen von rund einer Million Kubikmeter.

 

Das "Konzept für die nachhaltige Entwicklung der Tideelbe als Lebensader der Metropolregion Hamburg" wurde 2006 gemeinsam von der Hamburg Port Authority und der WSD Nord entwickelt. Die Umsetzung dieses Konzepts ist eine Grundlage für die Zukunftsfähigkeit des Hamburger Hafens und erfordert eine radikale Änderung des Blickwinkels im Umgang mit der Tidedynamik der Elbe. Das Tidevolumen wird durch diese strombauliche Maßnahme vergrößert, der Tidehub reduziert und dadurch Strömungen und Sedimenttransporte gemindert. Im Spätsommer 2010 konnten sich die IBA Hamburg und die HPA auf eine Qualitätsvereinbarung einigen und das Vorhaben als IBA-Projekt qualifizieren.

 

Das Pilotprojekt wird aber nicht nur als rein wasserbauliche Maßnahme geplant, sondern berücksichtigt gleichzeitig Aspekte der gestalterischen und landschaftlichen Qualität sowie des Naturschutz- und Freizeitwertes. Ein attraktiver Ort für die Begegnung von Natur, Fluss und Mensch soll entstehen, mit Zugang und Ausblick auf das Tidegeschehen in den neu geschaffenen Wasserflächen und der Elbe. Große Bereiche werden einer natürlichen Entwicklung überlassen, gelegentliche Pflegemaßnahmen gewährleisten gleichzeitig eine langfristige Funktionsfähigkeit des Flutraums. Als Informations- und Ausstellungsstätte begleitet eine sogenannte "Deichbude" das Pilotprojekt und die Besonderheit der Landschaft mit ihren funktionalen, räumlichen und ästhetischen Zusammenhängen von Deich, Deichvor- und Hinterland. Die Hintergründe des Tideelbe-Konzepts und die Umsetzung der Baumaßnahme werden dort anschaulich erläutert. Das Tidegebiet Kreetsand fördert so das sinnliche Erleben des Wassers, der Wasserdynamik und des Tidenhubs der Elbe und macht auf diese Weise eine ganz spezielle Metrozone Hamburgs erfahrbar.

 

Infopavillon „Deichbude“

 

In der Deichbude, einem Infopavillon direkt auf dem Deich, stellt die HPA in enger Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Hamburg und dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) die komplexen Zusammenhänge und Besonderheiten im Rahmen einer Ausstellung anschaulich dar. Die Deichbude ist damit Anlaufpunkt des IBA-Projekts Deichpark Elbinseln und für das Pilotprojekt Kreetsand.“

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LAGE

Östliche Elbinsel Wilhelmsburg an der Norderelbe, Kreetsander Hauptdeich
21109 Hamburg

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KENNDATEN

Beginn der Bauarbeiten: 2012

Fertigstellung des Tideparks Kreetsand: Vorraussichtlich 2015

PREISE UND AUSZEICHNUNGEN

PIANC-Award "working with nature"

BAUHERR

Hamburg Port Authority