Neue Hamburger Terrassen

Am Schlöperstieg im südlichen Wilhelmsburg ist ein familienfreundliches Wohngebiet entstanden, das sich nahtlos in die städtische und landschaftliche Umgebung einfügt. Die Architektur der Hamburger Terrassenhäuser des 19. Jahrhunderts mit ihren hohen gemeinschaftlichen Qualitäten findet hier eine zeitgemäße Interpretation. Die neu entstandenen Freiräume bilden einen gelungenen Übergang vom Stadtraum zur Parklandschaft der internationalen gartenschau 2013 (igs).

Das 1,33 ha große Planungsgebiet bildet den östlichen Abschluss eines auf einem schachbrettartigen Raster angelegten Stadtviertels. Drei unterschiedliche Träger bauten hier insgesamt sechs Wohngebäude für 94 Haushalte und eine Kita. Zusammen mit dem umgebauten Wilhelmsburger Wasserwerk, dessen denkmalgeschütztes Ensemble ein Wohngebäude und ein im April 2012 eröffnetes Restaurant umfasst, wuchsen die Neubauten zu einem eigenständigen Quartier heran. Als Treffpunkte für Bewohner und Besucher dienen ein öffentlicher Platz sowie die Straßenflächen des Schlöperstiegs, der zu einer Spielstraße wird.

Planung in Wettbewerb und Kooperation

Die Planung der städtebaulichen Struktur wie auch der Freiräume wurde in internationalen Wettbewerben ausgeschrieben. Die Bauherren sind zwei Wohnungsbaugesellschaften sowie eine Baugemeinschaft, die sich im Zuge einer von der IBA Hamburg durchgeführten Kampagne im Jahre 2009 zusammenfand.

Die Internationale Gartenschau igs 2013 gestaltete die öffentlichen Grünflächen und privaten Gärten und hat diese von April bis Oktober 2013 als Teil ihres Schaugeländes präsentiert.

Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und Reihenhäuser in Kombination

Direkt am Gebietseingang hat die Neue Hamburger Terrassen oHG einen Wohnungsbau mit Kindertagesstätte vollendet, der durch seine Größe, seine Lage als Eckbau und seine markante Architektur als Eingangstor zu den Neuen Hamburger Terrassen fungiert. Er enthält ausschließlich Mietwohnungen, von denen mehr als die Hälfte eine öffentliche Förderung erhalten. Als erstes fertiges Projekt der Neuen Hamburger Terrassen wurde dieses Mehrfamilienhaus bereits im Frühjahr 2012 bezogen.

Gegenüber entstand ein weiteres freistehendes Mehrfamilienhaus, dessen einzelne Wohnungen in ihrer Größe von 1,5 bis 5 Zimmern variieren und durch ihre Flexibilität bestechen. Alle Wohneinheiten können vor oder nach der Realisierung räumlich zusammengefügt oder getrennt werden. Das Erdgeschoss des Baus ist barrierefrei ausgeführt und kann als Wohnraum oder Atelier genutzt werden. Familien, Studenten, Senioren und Menschen in anderen Lebenssituationen finden hier eine gemeinsame Adresse.

Im südlichen Teil des Schlöperstiegs baute die Baugemeinschaft Neue Hamburger Terrassen vier Gebäude in einer innovativen Kombination aus Reihenhäusern und Eigentumswohnungen. Das Modell der Baugemeinschaften bietet viele Vorteile: Bauwillige - oft aus mehreren Generationen - schließen sich für den Bau von Stadthäusern zusammen. Die Grundausstattung sowie alle gemeinschaftlich nutzbaren Flächen werden gemeinsam entwickelt und finanziert. Die eigene Wohnung realisiert jede Partei nach ihren eigenen Wünschen.

Leben in und mit der Natur

Besonders der südliche Teil des Gebietes ist dicht von Bäumen bestanden, die in der Planung erhalten wurden und im Osten liegt eine Wetter (Bezeichnung aus dem Niederdeutschen: ein Entwässerungskanal). Loggien und Dachterrassen bieten den Bewohnern Freiraum zum Entspannen und eröffnen den Blick auf die benachbarten Gärten oder die Parkanlage der internationalen gartenschau (igs 2013). Den Übergang zwischen verdichteter Stadt und lockerer Parklandschaft markiert das historische Wasserwerk. Alle Gebäude folgen dem Grundsatz der Nachhaltigkeit und erfüllen hohe Energiestandards. Eine Dachbegrünung unterstützt den "grünen" Charakter des Wohngebiets.

Meilensteine des Projekts

Baufeld 1:

• Baubeginn April 2009
• Fertigstellung April 2012

Baufeld 2a:

• Baubeginn November 2011 
• Fertigstellung April 2013

Baufeld 2b-e:

• Baubeginn Juni 2011
• Fertigstellung April 2013

Eröffnung des Restaurants Wilhelmsburger Wasserwerk: März 2012